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Fernand Khnopff

1858 Grembergen
1921 Brüssel


Der belgische Maler, Zeichner, Bildhauer, Radierer, Lithograph und Kunstschriftsteller Fernand Khnopff wird am 12. September 1858 in Grembergen bei Dendermonde geboren. Zunächst wächst er in Brügge auf, erhält dann eine Gymnasialbildung in Brüssel. Weiterhin besucht er die dortige Universität und beginnt ein Jurastudium.
Mit zwanzig Jahren wechselt Fernand Khnopff zur Malerei und wird Schüler von Xavier Mellery (1845 – 1921). Bei diesem erlernt er die Grundlagen der Malerei. Anschließend studiert er gemeinsam mit James Ensor (1860 – 1949) drei Jahre lang Zeichenkunst an der Brüsseler Kunstakademie. Auf der Weltausstellung im Jahre 1878 empfängt Khnopff einen starken Eindruck durch die Werke der Präraffaeliten und des Symbolisten Gustave Moreau (1826 – 98). Letzteren bezeichnet er zeitlebens als seinen Hauptmeister.
Im darauf folgenden Jahr begibt sich der Künstler für ein halbes Jahr zu weiterem Studium zu Jules Joseph Lefèbvre (1836 – 1911). Zunächst gibt Fernand Khnopff in seinen Werken die Natur wieder und beschäftigt sich mit den feinsten Lichtphänomenen. Er ist aktives Mitglied in der Gruppe junger belgischer Maler, die sich im Verein "L’Essor", dann in der Gesellschaft "Les XX" und letztendlich 1894 im Verband "Libre Esthétique" zu Propaganda- und Ausstellungszwecken zusammenfinden. Hier ist Khnopff als Maler und Zeichner bei weitem die bedeutendste, überraschendste und interessanteste Erscheinung.
Zu den ersten Werken des Künstlers zählen "En passant Boulevard du Régent" (1881), "Une crise" (1881) und "En écoutant de Schumann". Mit dem Werk "Sphinx", welches 1889 neben anderen Bildern auf der Pariser Weltausstellung zu sehen ist, stellt sich Khnopff ein für alle mal auf die unter Edward Burne-Jones (1833 – 98) und Gustave Moreau eingeschlagene idealistisch-symbolistische Richtung. Mit dem Pastellbild "Memories" (1889) erscheint zum ersten Mal der neuenglisch-antike Frauentypus im Oeuvre des Künstlers, der dann in sehr vielen Bildern wiederkehrt.

Das Werk zeigt eine Gruppe von sieben Tennisspielerinnen. Es entstehen aber auch zahlreiche fein charakterisierte Frauen- und Kinderbildnisse, so zum Beispiel das Bildnis der Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 – 98) für Kaiser Franz I. (1830 – 1916) aus dem Jahr 1900.
Fernand Khnopff ist aber auch als Bildhauer tätig. Neben einer idealen beflügelten Frauenmaske entstehen hauptsächlich polychrome Büsten in Marmor oder Hartgips. An illustrativen Tätigkeiten fertigt er zehn in Pastell und Tinte ausgeführte Titelblätter für die Werke französischer und belgischer Dichter und Romanciers.
Die Werke des Künstlers sind in Paris auf der Weltausstellung 1889 und 1900 zu sehen. Außerdem zeigt Fernand Khnopff 21 Bilder auf der Wiener Sezession im Jahre 1898. Diese bedeuten den internationalen Durchbruch. Zuletzt findet im Jahre 2004 eine Retrospektive mit insgesamt 265 Werken des Künstlers in Brüssel in den Königlichen Museen statt. Fernand Khnopff stirbt am 12. November 1921 in Brüssel.


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