1883 Portland, Oregon
1976 San Francisco
Imogen Cunningham, geboren am 12. April 1883 in Portland, Oregon, ist für ihre Porträts, Aktaufnahmen und Pflanzen- und Tierfotografien bekannt. Sie beginnt 1902 ein Studium der Chemie und Fotochemie in Washington, Seattle, welches sie 1907 mit Promotion abschließt. Daraufhin arbeitet sie zunächst als Assistentin bei Edward S. Curtis in Seattle und studiert dann ein weiteres Jahr in Dresden. 1910 reist sie nach New York, wo sie Alfred Stieglitz und Gertrude Käsebier – ihr großes Vorbild – trifft. Zurück in Seattle eröffnet Imogen Cunningham ihr eigenes Porträtstudio und fertigt Fotografien im piktorialistischen Stil.
Imogen Cunningham heiratet und bekommt drei Söhne. Einige Aktaufnahmen, die ihren Mann zeigen ("The Bather", 1916) lösen einen Skandal aus. 1917 zieht sie nach San Francisco, wo sie Dorothea Lange und Edward Weston kennenlernt. Sie wendet sich vom Piktorialismus ab und erstellt präzise Nahaufnahmen von Tieren und Pflanzen (z.B. die berühmte Serie von Magnolienblüten) und Aktfotografien im Stil der "straight photography". Zugleich setzt sie sich mit experimentellen fotografischen Verfahren auseinander; erstellt Mehrfachbelichtungen und Lichtabstraktionen.
1929 nimmt sie an der Ausstellung "film und foto" teil. Zwei Jahre darauf entsteht eine Fotoserie über die Tänzerin Martha Graham, die in "Vanity Fair" veröffentlicht wird. Nach diesem Erfolg erhält Imogen Cunningham zahlreiche Anfragen von Hollywoodstars. Im selben Jahr ist sie Mitbegründerin der Gruppe "f/64", die die Ziele der "straight photography" vertritt. Imogen Cunningham selbst unterwirft sich jedoch nicht vollständig den ästhetischen Zielen der Gruppe, sondern erprobt sich auch an anderen Ausdrucksformen. Ein Beispiel dafür ist ihre Serie von Straßenfotografien in New York (1934).
Ab 1935 konzentriert sie sich hauptsächlich auf Porträtfotografie. Nach einer Reise nach Europa 1960 beginnt sie sich in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gegen den Vietnamkrieg zu engagieren. Sie unterrichtet mehrere Jahre lang an der California School of Fine Arts. 1973 fotografiert die über 90-jährige Imogen Cunningham Senioren – es entstehen die eindringlichen Porträts "Over Ninety", die 1977, ein Jahr nach ihrem Tod am 23. Juni 1976, veröffentlicht werden.
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